Stillen

Abstillen

Abstillen ist grundsätzlich ein normaler Entwicklungsschritt. Er ist meistens sehr emotional – für Mutter und Kind. 

Jede Stillbeziehung endet irgendwann. Es ist ganz unterschiedlich, wann Mutter und / oder Kind sich zu diesem Schritt entscheiden.

Lass Dich nicht von anderen dazu drängeln abzustillen. Du und Dein Kind erhaltet eure Stillbeziehung solange aufrecht, wie ihr das möchtet.

Abstillen – Definition 

Abstillen – Deine innere Klarheit

Abstillen – was Dich auf Deinem Weg unterstützen kann

Abstillen ist nicht DIE Lösung

Stillbegleitung

Abstillen – Definition

Die Initiative Babyfreundlich von WHO/UNICEF unterscheidet zwischen primärem und sekundärem Abstillen.

Primäres Abstillen

Als Primäres Abstillen wird ein Abstillen innerhalb der ersten 36 Stunden nach der Geburt definiert. In diesem Fall kann das Abstillen durch Maßnahmen wie Brust kühlen, körpernahe Kleidung (die nichts einklemmt oder einschneidet) und bei Bedarf Entleerung der Brust mit der Hand begleitet werden. Manchmal kommen auch Medikamente zum Einsatz.

Sekundäres Abstillen

Als sekundäres Abstillen wird das Abstillen später als 36 Stunden nach der Geburt definiert. Wusstest Du das der Abstillprozess bereits mit der ersten Beikostgabe startet? Ein plötzliches Abstillen ist grundsätzlich nicht zu empfehlen. Es gibt jedoch Gründe die das erforderlich machen, z.B. eine schwere Erkrankung der Mutter.

Wenn Dein Kind plötzlich die Brust verweigert, kann es sich um einen Stillstreik handeln. Dieser ist jedoch nicht als Abstillwunsch des Kindes zu interpretieren und in der Regel in wenigen Tagen vorbei.

Wichtig

Wenn vor dem 2. Geburtstag abgestillt wird, braucht Dein Kind Ersatz für die Muttermilch. Im ersten Lebensjahr sollte das Pre-Nahrung sein.

Abstillen – Deine innere Klarheit

Du denkst darüber nach abzustillen und Dir gehen 1000 Gedanken und Fragen durch den Kopf? 

  • „Ich möchte nicht mehr stillen.“
  • „Ich möchte nachts endlich wieder ein paar Stunden am Stück schlafen und meinen Körper wieder für mich haben.“
  • „Kann ich meinem Kind das wirklich antun? Es braucht das stillen doch so sehr.“
  • „Schade ich meinem Kind damit am Ende sogar noch?“
  • „Wie wird es uns damit gehen, wenn wir diese vertraute Zweisamkeit während des Stillens nicht mehr haben? Welche Alternativen gibt es?“
  • „Ich möchte einfach nicht mehr.“
  • „ Ich liebe mein Kind so sehr und möchte nur das Beste.“ 

Es ist wichtig und richtig, dass Du dir all diese Gedanken machst. Denn es zeigt, dass Dir Dein Kind wichtig ist und Du keine leichtfertigen Entscheidungen treffen möchtest. 

Um gut in einen Abstillprozess zu starten, ist es sehr wichtig, dass Du Dir darüber klar wirst, warum Du abstillen möchtest. Warum gerade jetzt? Was erhoffst Du Dir davon? Was sind Deine Ziele? Sind Deine Erwartungen realistisch?

Nur mit dieser inneren Klarheit und Sicherheit kannst Du dich und Dein Kind gut in diesem Prozess begleiten.

Abstillen – was Dich auf Deinem Weg unterstützen kann

Jeder Abstillprozess ist individuell, da jede Mama und jedes Kind anders sind. 

Im Folgenden möchte ich Dir ein paar allgemeine Tipps und Hinweise für diesem Prozess mit auf den Weg geben, die jedoch keine individuelle Beratung einer Stillberaterin ersetzen können.

  • Werde Dir klar darüber, warum Du abstillen möchtest und was Dein Ziel ist.
  • Nimm dir Zeit für diesen Prozess, er kann durchaus herausfordernd sein und einige Zeit in Anspruch nehmen. Wenn der Abstillprozess langsam erfolgt, kann sich auch Deine Milchproduktion viel leichter an die veränderte Nachfrage anpassen (denn die Nachfrage regelt das Angebot).
  • Wenn es Dir gut tut, kannst Du deine Brust kühlen. Bei Bedarf kannst Du auch etwas Milch von Hand entleeren.
  • Beziehe Dein Kind entsprechend seines Alters mit ein. Du kannst zum Beispiel besprechen, dass ihr nur noch an bestimmten Orten oder zu bestimmten Zeiten stillt.
  • Welches Bedürfnis Deines Kindes steht in verschiedenen Situationen hinter dem Stillen? Neben dem Bedürfnis nach Nahrung können zum Beispiel auch die Bedürfnisse nach Nähe, Sicherheit und Geborgenheit dahinter stecken. Welche Alternativen kannst Du deinem Kind anbieten?
  • Rechne damit, dass Dein Kind das Stillen nicht einfach so aufgeben möchte. Dein Kind wird möglicherweise traurig, frustriert oder wütend werden. Das ist völlig berechtigt und okay! Wichtig: Begleite es dabei emphatisch.
  • Wenn vor dem 2. Geburtstag abgestillt wird, braucht Dein Kind Ersatz für die Muttermilch. Im ersten Lebensjahr sollte das Pre-Nahrung sein.
  • Finde einen individuellen Weg für Dich und Dein Kind und lass Dich nicht von anderen unter Druck setzen.

Abstillen ist nicht DIE Lösung

  • Du wünscht Dir wieder ruhigere Nächte, denn vom Durchschlafen ist Dein Kind noch weit entfernt? Die Oma meint auch, dass Dein Kind doch nun mal alleine schlafen könnte? 
  • Die Eingewöhnung in der Kita oder bei der Tagesmutter klappt nicht wie erhofft?
  • Dein Kind isst noch nicht so viel wie andere Kinder in dem Alter? Und überhaupt hast Du letztens erst wieder den Rat bekommen, dass Dein Kind mehr richtiges Essen braucht?
  • Dein Kind kuschelt lieber mit Dir als mit irgendwem anders? Und wenn es Trost braucht kommt es auch zu Dir, stillen funktioniert für euch dabei so gut? Aber die Verwandten würden Dein Kind auch soo gerne mal trösten? 
Abstillen ist nicht DIE Lösung für alles!

Ich behaupte nicht, dass Stillen immer einfach ist und es niemals Probleme gibt. Aber: Abstillen macht viele Situationen eben auch nicht leichter. Du stehst dann vor neuen Herausforderungen. 

Natürlich kannst Du die Stillbeziehung mit Deinem Kind beenden, wenn es euch nicht mehr gut tut. Dieser Schritt sollte nur gut überlegt sein und nicht nur aufgrund von Druck von außen erfolgen.

Stillbegleitung

Du hast Fragen zum Thema Abstillen oder wünschst Dir Begleitung auf eurem Abstillweg? Hier findest Du weitere Informationen

Ich bin gerne für Dich da und begleite Dich! Nimm gern Kontakt zu mir auf.


Ich bin für Dich da!